Auszeichnung für UKE-Nierenforscher Prof. Dr. Tobias Huber

Europäischer Forschungsrat (ERC) vergibt nach 2014 bereits den zweiten ERC Grant an Prof. Huber

Prof. Dr. Tobias Huber, Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), ist vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet worden. Sein Forschungsprojekt zu einer schweren Form der Nierenfilterschädigung, der fokal segmentalen Glomerulosklerose (FSGS), wird in den kommenden fünf Jahren mit 2,5 Millionen Euro gefördert.

Prof. Huber leitet am UKE den Sonderforschungsbereich SFB 1192 zu immunvermittelten Nierenerkrankungen und gehört zu den weltweit meistzitierten Forschenden auf dem Gebiet des Nierenfilters.
Prof. Huber leitet am UKE den Sonderforschungsbereich SFB 1192 zu immunvermittelten Nierenerkrankungen und gehört zu den weltweit meistzitierten Forschenden auf dem Gebiet des Nierenfilters. (Bild: UKE)

„Wir freuen uns sehr, dass der Europäische Forschungsrat mit dieser besonderen Auszeichnung die herausragende Arbeit im Bereich der Nierenforschung im UKE erneut honoriert hat. Der ERC fördert damit die interdisziplinäre Zusammenarbeit vor allem auf dem Gebiet immunologisch vermittelter Nierenerkrankungen an unserem Standort und trägt damit langfristig zu einer noch besseren Versorgung der vielen Nierenpatient:innen bei. Mein Glückwunsch gilt Prof. Huber zu diesem großartigen Erfolg“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.

Neue Behandlungsstrategien für schwere Nierenerkrankungen erforderlich

Nierenerkrankungen stellen weltweit eine zunehmende Gesundheitsbedrohung dar und sind eine häufige Todesursache. Ein bedeutender Teil dieser Erkrankungen wird durch immunologische Prozesse verursacht, die besonders aggressive Verläufe nehmen können. Ein Beispiel für solch eine Erkrankung ist die fokal segmentale Glomerulosklerose (FSGS), eine schwere Form der Nierenschädigung, die den Filterapparat der Nieren betrifft. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind unbekannt, vermutlich spielen im Blut zirkulierende Faktoren eine Rolle. Entsprechend sind die Therapieoptionen für FSGS derzeit stark limitiert, was die Notwendigkeit für die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien unterstreicht. „Das neue, jetzt bewilligte Forschungsprojekt mit dem Titel ‚Decode and Cure primary Focal Segmental Glomerulosclerosis‘ (CureFSGS) zielt darauf ab, die verschiedenen Formen der fokal segmentalen Glomerulosklerose zu identifizieren und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln“, erläutert Prof. Huber. „CureFSGS kombiniert dabei große Gewebeproben-Sammlungen und modernste Analysemethoden, um so neue und auch erstmals genbasierte Therapiestrategien entwickeln zu können.“

Zweiter ERC Grant für Nierenforscher Tobias Huber

ERC Advanced Grants werden vom Europäischen Forschungsrat an etablierte Spitzenforschende mit herausragender wissenschaftlicher Leistungsbilanz vergeben, die neue Forschungsgebiete erschließen möchten. Bei der Bewertung der wissenschaftlichen Leistung werden die letzten zehn Arbeitsjahre der Forschenden begutachtet. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Programms „Horizon Europe“. Der ERC Advanced Grant gilt als die höchste individuelle Auszeichnung und Forschungsförderung der EU und geht nun erstmals an einen deutschen Nierenforscher. Für Prof. Huber ist es bereits der zweite ERC Grant: 2014 wurde er mit einem ERC Consolidator Grant ausgezeichnet. Prof. Huber leitet am UKE den Sonderforschungsbereich SFB 1192 zu immunvermittelten Nierenerkrankungen. Er gehört zu den weltweit meistzitierten Forschenden auf dem Gebiet des Nierenfilters, ist vielfach ausgezeichnet und wurde zuletzt zum Gründungspräsidenten der Internationalen Gesellschaft für Nierenfiltererkrankungen (International Society of Glomerular Disease) ernannt. Die Auszeichnung für Prof. Huber ist der zehnte ERC Advanced Grant und der insgesamt 34. ERC Grant, der in den vergangenen Jahren an Wissenschaftler:innen des UKE geht.

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